Andreas Berg erhält den Kultur­preis des Rheingau-Taunus-Kreises 2019

|

Kultur

Landrat Frank Kilian: Der Lyriker und Autor aus Walluf überzeugte die Jury / Kontroverse und inten­sive fachlich Beratung in der Sitzung / Sparte Literatur

Landrat Frank Kilian: Der Lyriker und Autor aus Walluf überzeugte die Jury / Kontroverse und intensive fachlich Beratung in der Sitzung / Sparte Literatur

„Der Lyriker und Autor Andreas Berg aus Walluf erhält in diesem Jahr den Kulturpreis des Rheingau-Taunus-Kreises in der Sparte Literatur“, berichtet Landrat Frank Kilian nach der Sitzung der Jury, die nach einer äußerst intensiven, kontroversen und jederzeit fachlich fundierten Diskussion ihre Entscheidung fällte. Unter 15 eingereichten Bewerbungen musste die fünfköpfige Jury mit Heike Leneke, Lothar Wiesemann, Jürgen Dusch, Sascha Kircher und Dr. Christoph Zehler den oder die würdige Preisträgerin oder Preisträger auswählen. „Dazu mussten sich die Jurymitglieder durch eine große Anzahl der von den Vorgeschlagen eingereichten Büchern ‚durchwühlen‘, sie also selbst lesen, was für jeden von ihnen einen großen Einsatz erforderte“, lobt Landrat Kilian die Jurymitglieder.

„Es lagen uns spannende und lesenswerte Werke von Autorinnen und Autoren aus unterschiedlichen Sparten der Literatur wie Krimi, Lyrik, historische Romane und Belletristik vor, die uns - überwiegend - beim Lesen fesselten und begeisterten“, beschrieb Juror Jürgen Dusch seine Tätigkeit im Vorfeld der Jury-Sitzung. Bei der Vorauswahl kristallisierte sich schnell heraus, dass zwei Bewerberinnen und zwei Bewerber auf allen fünf Stimmzetteln ganz vorne lagen. „Es ging dann um die Gewichtung der einzelnen Kriterien“, berichtet die Kreis-Kulturbeauftragte Sabine Stemmler-Heß aus der Beratung. Sabine Stemmler-Heß hob zudem die sehr objektive Auseinandersetzung der Jury-Mitglieder mit jedem einzelnen Vorgeschlagenen hervor. „Es wurde intensiv über jede einzelne Autorin, jeden einzelnen Autor und das jeweils vorgelegte Werk gesprochen und Argumente ausgetauscht“; so Heike Leneke.

Am Ende war es eine knappe Entscheidung der Jury für Andreas Berg, den Fernsehjournalisten und Lyriker, der mit „Schabbat Schalom an der Seine - Rückblende einer verpassten Liebe“ 2015 seinen ersten Roman verfasste. Dieser spielt nicht nur in Paris, in Mainz und Wiesbaden und erzählt die Geschichte der SWR-Redakteurin Friederike, die sich auf den Weg an die Seine begibt. Dafür gibt es einen traurigen Grund: Die Heldin hat vom Tod eines Mannes erfahren, der ihr bei den ersten beruflichen Schritten sehr geholfen hat. Zu einem bindenden Element zwischen den beiden trug auch die Religion bei: Friederike ist Katholikin, Alex Jude. In diesem Bewusstsein fragt sich die Heldin, was ihr eigentlich Religion bedeutet. Hier entwickelt der Roman seine starke Kraft.

Zudem verfasst Berg Gedichte, die das Leben mit seinen existenziellen Fragestellungen reflektieren. Er setzt sich in ihnen aber auch mit seiner Verwurzelung im Judentum auseinander. Der Kulturpreis des Rheingau-Taunus-Kreises 2019 in der Sparte „Literatur“ überreicht Landrat Frank Kilian am 13. Juni 2019 in Walluf dem Preisträger Andreas Berg.

Zahlreiche interessante Bücher mussten die Jury-Mitglieder lesen, um sein würdigen Kulturpreisträger 2019 zu küren.