An Vorhaben festhalten: Bis 2016 müssen Bremsen von Güter­waggons umge­rüstet werden

|

Kleine Darstellung

Landrat Albers und Kreisbei­geordneter Ottes fordern das Fest­halten an der Koalitions­vereinbarung / Die lärmge­plagten Menschen müssen im Fokus des Handelns stehen

Landrat Albers und Kreisbeigeordneter Ottes fordern das Festhalten an der Koalitionsvereinbarung / Die lärmgeplagten Menschen müssen im Fokus des Handelns stehen

„Die Große Koalition in Berlin sollte beim Bahnlärm nicht wieder in alte Muster verfallen“, fordert Landrat Burkhard Albers. Und der für das Weltkulturerbe Mittelrheintal zuständige Kreisbeigeordnete Karl Ottes ergänzt: „Wer mit markigen Ankündigungen auftritt und sich als starker Tiger gebärdet, und dann von den eigenen Aussagen immer weiter abrückt, der droht als samtweicher Bettvorleger zu enden!“ Deshalb fordern beide Kreispolitiker die Regierung in Berlin auf, im Kampf gegen den Bahnlärm Wort zu halten. „Wir fordern die Einhaltung der Beschlüsse im Koalitionsvertrag, was die Reduzierung des Lärms durch Güterzüge betrifft“, betonen Albers und Ottes unisono.

Laut Koalitionsvertrag sollen bis 2016 50 Prozent der Güterwaggons auf leisere Bremsen umgerüstet sein. „Die privaten Besitzer der Güterwaggons wie die Bahn AG müssen die Vorgaben einhalten. Ständige Sonderrechte darf es nicht mehr geben“, so Albers. Es müsse endlich ein Ende mit den Querschüssen haben. Aktuell versuchen insbesondere die privaten Wagenhalter, den von der Großen Koalition angepeilten Termin im Jahre 2016 zur Umrüstung von 50 Prozent der alten Waggons auf die leiseren Bremssysteme zu umgehen oder zu verschieben.

„Die seit Jahrzehnten lärmgeplagten Menschen im Rheingau und Mittelrhein müssen endlich in den Fokus des Handelns gerückt werden. Für diese Betroffen wollen wir kämpfen, um endlich den Lärmpegel von bis 110 Dezibel – vor allem auch nachts – drastisch zu senken“, fordert Landrat Albers unmissverständlich. In der Initiative der beiden hessischen Minister Tarek Al-Wazir und Priska Hinz, welche im Verbund mit den Ländern Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, den gesetzten Termin 2016 massiv anmahnen, sehen beide einen ersten Schritt. „Doch der Symbolik sind die lärmgeplagten Anwohner überdrüssig. Wir brauchen jetzt dringend nachweisbare Ergebnisse, die die deutlich Lärmreduzierung zur Folge haben.“

Begrüßenswert ist laut Landrat Burkhard Albers und dem Kreisbeigeordnete Karl Ottes die Solidarität aller vier Bundesländer. Die nun gemeinsam an den Bundesverkehrsminister Dobrindt herangetragene Forderung sollte eigentlich ihre Wirkung im Interesse der Leidtragenden an der Güterstrecke im Rheingau und im Rheintal nicht mehr verfehlen, so Albers.

Burkhard Albers und Karl Ottes erinnern ebenfalls den Bundesverkehrsminister an die schon mehrfach ausgesprochene Bitte, sich doch endlich persönlich der unmöglichen Situation anzunehmen und vor allen Dingen sich selbst vor Ort ein Bild zu machen. „Wir übernehmen auch gern für den Minister aus Berlin die Kosten für eine Übernachtung in einem Hotel nahe am Bahnkörper, damit er hautnah erfährt, was die dort wohnenden Mitbürger und Besucher rund um die Uhr – vor allem in der Nacht – ertragen müssen.“ Erfreut zeigten sich beide Kreispolitiker darüber, dass vor wenigen Tagen die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks im Rheintal weilte. Frau Hendricks hat ebenfalls auf die erste Umrüstungsfrist 2016 gepocht. Sie nimmt sich des Themas an.“

Albers und Ottes hoffen abschließend, dass die beiden Initiativen aus den vier Ländern nun endlich ernstgenommen werden, denn es gibt keinen erkennbaren Grund für eine Verschiebung der Umrüstung. Die technischen Möglichkeiten sind geprüft, genehmigt und vorhanden. Auch die finanziellen Mittel stehen bereit. Die Kreispolitik wird die Bürgerinitiativen weiter unterstützen – insbesondere, wenn sie den notwendigen Druck auf die Bahn und das Bundesverkehrsministerium weiter erhöhen. Albers: „Dieser Druck ist ganz sicher nötig, denn es gibt nach wie vor Interessensvertreter, denen der Schutz der leidgeprüften Menschen an der Güterstrecke völlig egal ist.“