"Alle Verletzten aus dem Rhein geborgen!"

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Rettungsdienste

Übung der Feuerwehren und Rettungsdienste auf dem Rhein bei Walluf / Zusammenstoß von Motorboot und Paddlern



Der Alarm ging bei Leitstelle des Rheingau-Taunus-Kreises gegen 16.45 Uhr ein. Unfall auf dem Rhein

Übung der Feuerwehren und Rettungsdienste auf dem Rhein bei Walluf / Zusammenstoß von Motorboot und Paddlern

Der Alarm ging bei Leitstelle des Rheingau-Taunus-Kreises gegen 16.45 Uhr ein. Unfall auf dem Rhein bei Walluf: "Manövrierunfähiges Motorboot kollidiert mit einer Gruppe von Paddlern. Mehrere verletzte Personen treiben im Rhein. Andere retteten sich auf den Steinwall vor dem Hafen. Im Motorraum des Bootes brennt es, weshalb die Steuerungsanlage Defekt ist." Der Mitarbeiter der Rettungsleitstelle alarmiert sofort die Freiwilligen Feuerwehren von Nieder- und Oberwalluf, Eltville und von Budenheim sowie die Rettungskräfte von Deutschem Roten Kreuz, Malteser Hilfsdienst und Arbeiter-Samariter-Bund, die bereits nach kurzer Zeit am Einsatzort, am La-Londe-Platz, eintreffen

Am Unfallort gibt es derweil eine Komplikation. Die sehr hohe Fließgeschwindigkeit des Rheines sorgt dafür, dass die im Wasser treibenden Personen schnell weit auseinander gerissen werden. "Diese Strömung erschwert das Auffinden der Verletzten durch die Rettungskräfte natürlich noch", betont Rainer Oswald vom Fachdienst für Brand- und Katastrophenschutz und Rettungsdienst der Kreisverwaltung, der die Übung von einem Boot begleitet. Oliver Schütz und Uli Hartmann von der Rettungsleitstelle hatten sich das Szenario der Übung ausgedacht. "Auf einer der vielbefahrensten Wasserstraßen Europas kann es jederzeit zu einem solchen Unfall kommen", betont Schütz. Deshalb ist es wichtig, dass die Kräfte die Rettungsaktionen üben und koordinieren. "Ganz wichtig war es für uns, dass sich auch die Freiwillige Feuerwehr Budenheim von rheinland-pfälzischer Seite an der Übung beteiligt", so Hartmann. "Wir wollten einen realitätsnahen Fall konstruieren. Deshalb wussten die Kräfte auch nicht, welches Szenario sie vorfinden werden", ergänzt Oswald.

Derweil treffen an beiden Ufern des Rheins die Rettungskräfte ein und lassen die Rettungsboote zu Wasser. Nach kurzer Zeit orten sie die Verletzten und können sie sie aus dem Rhein bergen. Am Ufer werden die Verletzten, die alle eine laminierte Notiz mit der Art und dem Grad der Verletzung um den Hals tragen, an die Sanitäter übergeben. Danach übernehmen die Notärzte die Patienten, um eine erste Diagnose vorzunehmen. Je nach Schwere der Verletzung erhalten die Komparse Bändchen mit unterschiedlichen Farben. "Bei zirka 20 verletzten Personen gilt es den Überblick zu behalten und die weitere medizinische Versorgung einzuleiten", berichtet Oswald. Danach erfolgt die Einweisung ins Krankenhaus.

Gegen 18.15 Uhr ist auch der letzte Komparse von den Rettungskräften entdeckt und am Ufer abgegeben. Es erfolgt die Mitteilung: "Alle Verletzten aus dem Rhein und der Umgebung geborgen!" Mittlerweile wurde auch "der Brand" im Motorboot gelöscht. Die Übung kann beendet werden. Schütz: "Wir hatten einige Beobachter im Einsatz, die nun ihre Erkenntnisse zusammen tragen, die wir dann bei einem Treffen mit allen Beteiligten besprechen werden." Eine erste vorläufige Bilanz fiel jedoch positiv aus. "Bei dem Zusammenspiel unterschiedlicher Rettungskräfte gibt es natürlich Schwierigkeiten und kleinere Fehler. Aber um diese auszumerzen, sind wir ja hier", erklärt Uli Hartmann, der zu der Übung auch den neuen Kreisbrandinspektor Joachim Dreier begrüßen konnte, abschließend.