Alle Beteiligten enga­gieren sich in großartiger Weise in der Reali­sierung der Projekte

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Integration

Landrat Frank Kilian berichtet über den Stand der Integrations­strategie für den Rheingau-Taunus-Kreis

Landrat Frank Kilian berichtet über den Stand der Integrationsstrategie für den Rheingau-Taunus-Kreis

Vor einem Jahr passierte die mit Unterstützung von vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus dem Kreisgebiet erstellte Integrationsstrategie des Rheingau-Taunus-Kreises die politischen Gremien. Daraufhin wurde die Umsetzungsphase der 21 in der Strategie aufgeführten Projekte eingeleitet, um die Integration von Menschen, die in den letzten Jahren in den Kreis geflüchtet sind, erfolgreich zu gestalten. Nun zieht Landrat Frank Kilian eine erste Bilanz: „Das bisherige Engagement aller in die Projektumsetzungen eingebundenen Beteiligten ist großartig!“, betont Kilian in einem Schreiben. Der Landrat stellte dabei aber auch fest: „Die vielfältigen Aufgabenstellungen erweisen sich als komplex und erfordern bis zu einer Verwirklichung längerfristige Zeitressourcen.“

Der Kreis wird aber auch 2018 mit allen – in den Projekten – Engagierten eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten, damit der Realisierung der Projekte nichts im Wege steht. „Die Akzente haben sich verschoben, weil es jetzt verstärkt darum geht, den Flüchtlingen mit Bleibeperspektive bei der Bewältigung ihrer Traumata, bei der Eingewöhnung und der Suche nach Wohnung und Jobs zu helfen“, so der Landrat. Aber auch für diese Aufgaben gibt es interessanten Projekte, da an der Gestaltung der Integrationsstrategie mehrere hundert Mitwirkende aus Bildungseinrichtungen, Behörden, Wirtschaft, Politik, Sport, Ehrenamt, Wirtschaftskammern, den Kirchen und Religionsgemeinschaften und Vereinen teilnahmen.

Erster Meilenstein war zudem die Konferenz im April bei der die Realisierungsfähigkeit der Projekte en Detail dargelegt wurde und der Kreis Zuschüsse für die weitere Arbeit zusagte. Landrat Kilian: „Derzeit befinden sich zwölf Projekte aus den Handlungsfeldern ‚Arbeit und Beruf‘, ‚Bildung und Kultur‘, ‚Wohnen und Gemeinwesen‘ sowie ‚Gesundheit‘ in der Umsetzung, in vorbereitenden Arbeiten oder haben bereits eine Weiterentwicklung durchlaufen.“

Für den Bereich „Arbeit und Beruf“ gilt für das Projekt „Kompetenzfeststellung“: Insgesamt haben 100 Flüchtlinge mit Bleibeperspektive aus dem westlichen Untertaunus und dem Idsteiner Land an dem Projekt teilgenommen, das im November 2016 starten und im Mai 2017 abgeschlossen werden konnte. Zur Kompetenzfeststellung wurde das genormte Testverfahren hamet2 angewendet. Die Federführung für die Umsetzung oblag der Netzwerk Leben Rhein-Main gGmbH aus Idstein.

In Weiterentwicklung dieses Projektes wird derzeit ein Kompetenzfeststellungsprojekt für geflüchtete Frauen mit den gleichen Testverfahren umgesetzt. Dieses wurde mit finanzieller Förderung durch die Stiftung CITOYEN aus Frankfurt möglich. Bei der Zielgruppe handelt es sich um insgesamt 50 junge Frauen aus InteA- und PuSch-Klassen und weitere weibliche Flüchtlinge mit Bleibeperspektive. Ziel ist, diese bei dem Einstieg in Beruf und Arbeit zu unterstützen und eine eigenständige Existenzsicherung als Voraussetzung auf Basis ihrer Ressourcen und Qualifikationen zu fördern.

Im Bereich „Bildung und Kultur“ ist das Projekt „Fit for Culture Café“ hervor zu heben. An der Nikolaus-August-Otto-Schule (NAO) in Bad Schwalbach wird die Projektidee eines Kultur-Cafés als Treffpunkt für Geflüchtete und Schülerinnen und Schüler umgesetzt. Jede Café-Veranstaltung steht unter einem bestimmten Motto: „Deutschland trifft … ein entsprechendes Land“. Zielsetzung ist, den geflüchteten jungen Menschen einen guten Schulstart zu ermöglichen und die Integration in die NAOS zu fördern. Das Projekt wird aus Mitteln der Integrationsstrategie gefördert. An der Entstehung arbeiten geflüchtete Jugendliche gemeinsam mit den AG-Teilnehmer/-innen „Fit for Culture" mit. Durchführungsträger ist der Arbeiter-Samariter-Bund.

Im Handlungsfeld „Gesundheit“ weist die zuständige Mitarbeiterin In der Kreisverwaltung Susanne Schneider auf das Projekt „Trauma - und was dann? Workshop für die Helfer/-innen" hin, welches aus Ideen aus der Workshops der Integrationsstrategie stammt und Bezug zu Informationsveranstaltung zum Thema „Psychotherapeutische Beratung und psychische Erkrankungen“ hat. Die Umsetzung erfolgte an zwei Abenden im Oktober und November 2017 und wurde sehr gut angenommen. Eine Förderung aus Mitteln der Integrationsstrategie ist erfolgt. Durchführungsträger ist das Diakonische Werk Rheingau-Taunus in enger Kooperation mit dem -Kreis. Die Veranstaltungsreihe wird in 2018 fortgeführt.

Das Projekt „Integratives Wohnen und Teilhabe in attraktiven Infrastrukturen mit Synergieeffekten“ nimmt Formen an. Eine Arbeitsgruppe zur Auslotung einer möglichen Realisierung der Projektidee hat sich konstituiert und steht im Arbeitsprozess. Der Arbeitsgruppe gehören Vitos Teilhabe Idstein, Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Fachrichtungen des Rheingau-Taunus-Kreises als auch Gerhard Krum und Jörg Weber an. Vorbildliche Arbeit leistet auch der Sport mit seinem Programm „Integration durch Sport in den Kommunen“: Die Projektidee ist aufgegriffen und steht in der Entwicklung.

Im Bereich „Weiterentwicklung der Strukturen“ hat der Rheingau-Taunus-Kreis mit finanzieller Hilfe vom Land Hessen den Aufbau eines Internetportales für Flüchtlingshelfende auf den Weg gebracht, das zu Information, Interaktion und Vernetzung von haupt- und ehrenamtlichen Akteur/-innen einen Beitrag leisten will. Die Website www.ichwillhelfen-rtk.de orientiert sich an den Handlungsfeldern aus der Integrationsstrategie für den Rheingau-Taunus-Kreis. Die Einrichtung einer entsprechenden Internetseite wurde als Bedarf im Rahmen der Entwicklung der Integrationsstrategie formuliert.

Landrat Kilian: „Die genannten Projekte sind nur Beispiele.“ Etwa beim Projekt „Mobile Gesundheitscoaches“ gibt es erste wichtige Ansätze. Für nähere Auskünfte zu den Projektumsetzungen können sich Interessierte an Susanne Schneider vom Büro „Sonderaufgaben Migration und Projektakquise“, E-Mail susanne.schneider@rheingau-taunus.de wenden.