ACO-Passavant steht wirtschaftlich wieder besser da

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Wirtschaft

Landrat Frank Kilian besucht ACO­ Passavant ­Guss GmbH in Aarbergen / Mit­arbeiter gesucht / Investitionen am Standort

Landrat Frank Kilian besucht ACO Passavant Guss GmbH in Aarbergen / Mitarbeiter gesucht / Investitionen am Standort

Landrat Frank Kilian hat seine Besichtigungstour durch heimische Unternehmen fortgesetzt und dabei die ACO Passavant Guss GmbH in Aarbergen besucht. Von dem Werksleiter Axel Brötz, dem Kaufmännischen Leiter der ACO, Peter Blumberg, sowie dem Technischen Leiter der ACO, Tobias Roth ließ sich der Landrat über die aktuelle Wirtschaftslage des Unternehmens nach der Schließung der Gießerei im Jahr 2015, die insgesamt den Verlust von 103 Arbeitsplätzen zur Folge hatte, informieren. Laut Axel Brötz ist die ACO Passavant Guss GmbH nunmehr wieder auf der Suche nach neuem Personal. „Derzeit beschäftigen wir am Standort zirka 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, womit wir uns mit der Besetzung an der unteren Grenze bewegen. 150 Beschäftigte sind denkbar“, berichtet Peter Blumberg.

Historisch gesehen war die Gießerei das Herz des Traditionsstandortes, der seit 1884 mit dem Namen der Unternehmerfamilie Passavant verbunden ist und dessen Wurzeln sogar bis 1652 zurückreichen. Die Gully-Deckel von Passavant waren bekannt und dies nicht nur in Deutschland. Im Jahr 2000 wurde das Werk an ACO verkauft; ebenfalls ein alteingesessener Familienbetrieb der Familie Ahlmann mit Sitz in Büdelsdorf. Laut Geschäftsführung konzentriert sich die Belegschaft auf die übrigen Produktionsbereiche: mechanische Bearbeitung, Lackiererei, Betonwerk, Entwicklung und Logistik. Die Produktpalette ist somit unverändert geblieben und reicht vom Kanaldeckel über Roste und Entwässerungsrinnen bis zu Hausabläufen. Die Gussrohteile bezieht man jetzt vom ACO-Werk in Kaiserslautern, aber auch aus China oder Indien.

Der Umsatz, so Brötz, bewege sich bei 40 Millionen Euro. 28.000 Tonnen Material werden pro Jahr verkauft. Da sich die Lage des Unternehmens stabilisiert habe, wolle die Firmenleitung im nächsten Jahr wieder u. a. Industriemechaniker und Schlosser ausbilden. Solche Nachrichten nahm der Landrat mit Zufriedenheit zur Kenntnis. Kilian: „Meine Besuche in den Firmen im Kreis dienen der Kontaktpflege. Der persönliche Dialog mit den Geschäftsführern hat Priorität, weil so bestimmte Themen direkt angesprochen werden können.“ Aco Passavant Guss ist laut Kilian zudem ein Werbeträger für den Rheingau-Taunus-Kreis. „Schließlich sind die Gullys von Passavant über Jahrhunderte zum Markenzeichen geworden“, so der Landrat.

Im Gespräch bot Kilian dann auch Unterstützung bei der Suche nach neuen Mitarbeitern an. Wenn gewünscht, könnten Kontakte zum Kommunalen JobCenter oder zum Fachdienst Migration hergestellt werden. Kilian: „Wir können ihnen die Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber-Service im JobCenter zusagen.“ Natürlich wurde auch das Thema Breitbandausbau angesprochen. Laut ACO-Geschäftsführung ließ sich das Unternehmen bereits vor zehn Jahren eine eigene Glasfaserleitung von Michelbach aus verlegen, so dass das Werk sehr gut an das Internet angebunden ist.

Die ACO Passavant-Geschäftsleitung mit Axel Brötz, Peter Blumberg und Tobias Roth zog abschließend eine positive Bilanz: „Wir sehen uns inzwischen wirtschaftlich besser aufgestellt, als vor der Schließung der Gießerei.“ Es werde in das Werk und die Produktionsstätten am Standort Aarbergen investiert. Dies zeige sich an der neuen Produktionsschiene für die Betonlichtschächte und die neue Laser-Schneidemaschine.