„Aber das Leben geht weiter“

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Stabsstelle für Frauen und Gleichstellung

Kino­film zum Inter­nationalen Frauen­tag am 8. März 2015 in Geisen­heim / Flucht und Vertrei­bung

Kinofilm zum Internationalen Frauentag 8. März 2015 in Geisenheim / Flucht und Vertreibung

Anlässlich des Weltfrauentages lädt das Frauen- und Gleichstellungsbüro der Stadt Geisenheim in Zusammenarbeit mit den Frauen- und  Gleichstellungsbeauftragten des Rheingau-Taunus-Kreises am 8. März 2015 um 11:00 Uhr in das Linden-Theater, Winkeler Straße 54, in Geisenheim zu einem Kinofilm der „besonderen Art“ ein. Der Dokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies mit dem Titel „Aber das Leben geht weiter“ ist eine bewegende Präsentation über Flucht und Vertreibung und setzt sich mit dem Verlust der Heimat aus dem Blickwinkel persönlich betroffener Frauen auseinander.

„Flucht und Vertreibung sind heute so präsent wie vor 70 Jahren und gehen uns alle an“, betont die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises, Rita Czymai. Drei polnische und drei deutsche Frauen aus mehreren Generationen, deren Familiengeschichte sich nach Ende des Zweiten Weltkrieges auf dramatische Art kreuzte, setzen bewusst zum Thema „Flucht und Vertreibung“ ein persönliches Zeichen der Annäherung. Ein Film über Heimat, Krieg, über das Überleben in der Fremde, darüber wie die große Geschichte in das Dasein der Menschen „hinein blitzt“ und die Lebensbahnen durcheinander wirbelt. „Der Film erzählt in sehr privaten und persönlichen Atmosphäre ein jahrzehntelanges besonderes Kapitel in den deutsch-polnischen Beziehungen. Kommentarlos kommen die Frauen zu Wort und lassen den Betrachter Anteil nehmen an ihrer subjektiven Sicht der Ereignisse“, so Czymai.

Die Dokumentation berücksichtigt nicht nur die erschütternden Vorkommnisse in den Kriegswirren bis zur endgültigen Vertreibung der deutschen Familien aus ihrem niederschlesischen Dorf Niederlinde im Sommer 1946. Sie wirft auch ein Licht auf die Entwicklungen der Nachkriegszeit sowie spätere Jahrzehnte bis heute.

Dem Schicksal der Deutschen, die später in Bremen und Umgebung eine zweite Heimat fanden, wird das der polnischen Familie gegenübergestellt, die ihrerseits 1940 von der sowjetischen Armee aus Ostgebieten Polens nach Sibirien verschleppt wurde. Nach einer unglaublichen sogar bis Kirgistan führenden Odyssee bekam sie schließlich im Sommer 1945 den Hof der Deutschen zugesprochen. Das ehemalige Niederlinde heißt heute Platerówka und liegt 25 Kilometer von Görlitz entfernt.

Der Film wurde gefördert aus Mitteln der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und wird empfohlen vom Bundesverband der Deutsch-Polnischen Gesellschaften und der Bundeszentrale für Politische Bildung. Zu Beginn wird es ein Getränk und einen Snack verteilt. Der Eintrittspreis beträgt fünf Euro. Im Anschluss an den Film steht die Regisseurin Karin Kaper zum Gespräch zur Verfügung.

Bei Fragen können Sie sich mit den Veranstalterinnen in Verbindung setzen.
Diese sind die Kolleginnen des Frauen- und Gleichstellungsbüros der Stadt Geisenheim: andrea.drueckler@geisenheim.de, helga.lukic@googlemail.com und ursula.nappert@geisenheim.de in Zusammenarbeit mit den Frauen-und Gleichstellungsbeauftragten des Rheingau-Taunus-Kreises: rita.czymai@rheingau-taunus.de oder Telefon 06124 510-289.