376 Flücht­linge sind am Wochen­ende im Kreis ange­kommen

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Kleine Darstellung

Derzeit etwa 625 Flücht­linge in den drei Notunter­künften in Eltville, Michel­bach und Wehen

Landrat Albers: Derzeit etwa 625 Flüchtlinge in den drei Notunterkünften in Eltville, Michelbach und Wehen

„In der Nacht zum Sonntag hat der Kreis 50 und in der Nacht zum Montag 326 Flüchtlinge in den beiden Unterkünften in Taunusstein-Wehen und in Aarbergen-Michelbach aufgenommen“, teilt Landrat Burkhard Albers mit. Insgesamt sind nun 625 Flüchtlinge in den drei Notunterkünften in Eltville, Michelbach und Wehen, die der Kreis auf Anweisung des Landes Hessen einrichten musste, untergebracht. Die Flüchtlinge waren erneut gegen 22 Uhr mit Zügen im Mannheimer Hauptbahnhof angekommen, ehe sie mit Bussen in Richtung Rheingau-Taunus-Kreis fuhren. „Von dem Kontingent, das am Montagmorgen in den Kreis kam, hatte uns das Land Hessen frühzeitig in der vergangenen Woche informiert“, so der Landrat. Von dem zusätzlichen Anteil von 50 Personen erfuhr der Rheingau-Taunus-Kreis erst am vergangenen Freitagnachmittag; also knapp 28 Stunden vor der Zuteilung. Diese 50 Personen wurde in Michelbach untergebracht.

Albers: „Der Krisenstab im Kreishaus, die vielen ehrenamtlichen Helfer von DRK und ASB, die für Michelbach und Wehen zuständig sind, unsere Ärztinnen des Gesundheitsamtes mussten also erneut sehr kurzfristig eingebunden werden, damit die komplette Infrastruktur in den beiden Einrichtungen bereit stand.“ Der Krisenstab ist mittlerweile fast rund um die Uhr im Einsatz, um die Infrastruktur sicherzustellen und dies obwohl der Personalstand in diesem Bereich nicht hoch ist. „Die Ehrenamtlichen wie die Mitglieder des Krisenstabs leisten hervorragende Arbeit und bringen sich umfassend ein. Dafür möchte ich allen Ehrenamtlichen – von Maltesern über DRK und ASB – bis zu den Mitarbeitern danken.“

Da wirke es doch befremdlich, dass das Land nun schon Mitarbeiter in die Einrichtungen schicke, um dort den Ablauf zu kontrollieren. „Wie muss deren Verhalten auf die ehrenamtlichen Helfer wirken, die jede freie Minute einsetzen, um die Betreuung der Menschen in den Notunterkünften sicherzustellen?“, fragt der Landrat und weiter: „Das Land sollte schnell erkennen, dass die Arbeit der ehrenamtlicher Helfer von ASB, DRK und Maltesern der wichtige Stützpfeiler bei der Aufnahme der Flüchtlinge ist, der auf keinen Fall wegbrechen darf.“ Bei der Betreuung hilft nun auch die Bundeswehr, wofür sich Landrat Albers ausdrücklich bedankt.

Wie Burkhard Albers betont, sind die Flüchtlinge in den beiden Unterkünften in Michelbach (219 Flüchtlinge) und Wehen (196 Flüchtlinge) bisher noch nicht registriert. „Sie kamen über die Balkan-Schiene zu uns. Viele von ihnen wollen auch gar nicht hier im Rheingau-Taunus-Kreis bleiben. Sie ziehen nach ein, zwei Tagen weiter“, so der Landrat. Andere warteten auf eine Registrierung. In Eltville sind dagegen Flüchtlinge untergebracht, die bereits im Erstaufnahmelager in Gießen registriert wurden und nun auf die weitere Bearbeitung ihres Vorganges warten. „Wir müssen darauf achten, dass diese Menschen nicht zu lange in einer solchen Notunterkunft verbleiben müssen.“ Das Land sei hier gefordert.

Landrat Albers bedankt sich aber auch für die Unterstützung aus der Bevölkerung. „Über unser Bürgertelefon (06124/510510) haben wir viele Angebote für Sachspenden erhalten. Zahlreiche Mitbürgerinnen und Mitbürger boten ihr aktive Hilfe an, ob nun als Mediziner, als Dolmetscher oder in anderen Tätigkeiten. Wir brauchen diese Unterstützung, denn nur gemeinsam können wir diese riesengroße Herausforderung erfolgreich meistern.“ Der Landrat würdigt auch die Unterstützung in den betroffenen Kommunen, in Eltville, in Taunusstein und in Aarbergen. Die dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Organisation der Kleiderkammer vor Ort übernommen. „Meinen Dank für den Einsatz“, so Landrat Albers.