„2019 wird das Jahr der finanziellen Neuaus­richtung“

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Jahres­empfang des Rheingau-Taunus-Kreises / Landrat Kilian skizziert Aufgaben­schwerpunkte für die nächsten Monate

Jahresempfang des Rheingau-Taunus-Kreises / Landrat Kilian skizziert Aufgabenschwerpunkte für die nächsten Monate

„2018 ist das Jahr der finanziellen Konsolidierung, 2019 wird das Jahr der finanziellen Neuausrichtung“, betonte Landrat Frank Kilian anlässlich des Jahresempfanges des Rheingau-Taunus-Kreises. Zirka 175 Gäste, „alles Leistungsträger unseres Kreises“, so Kilian, waren der Einladung in die Aula der Nikolaus-August-Otto-Schule gefolgt und sie erlebten einen kurzweiligen Abend. Der „Geräusch-Pegel“ vor und nach dem offiziellen Teil verriet: „Der Empfang dient als Plattform für viele interessante Gespräche“, wie es ein zufriedener Gast formulierte.

Landrat Kilian ging in seiner Rede auf die vergangenen 13 Monate seiner Amtszeit und auf seine Vorstellungen für das kommende Jahr ein. Natürlich erwähnte Frank Kilian dabei die Schließung des Krankenhauses in Bad Schwalbach. An der Seite der Gesundheitsdezernentin Monika Merkert habe er als Landrat für den Erhalt der Klinik gekämpft. „Doch letztlich konnten wir uns gegen die Vorgaben des Bundes, die vom Land unterstützt wurden und den starken Willen der Klinikleitung von Helios nicht durchsetzen“, erklärte der Landrat. Nun hofft Kilian auf das in Auftrag gegebenen Gutachten zur medizinischen Versorgung im Landkreis, das Ende des Jahres präsentiert werden soll. Das Gutachten soll die gesundheitliche Versorgungssituation im Kreis bis ins Jahr 2030 analysieren. Ein ebenso „zukunftsträchtiges Projekt“, so Kilian, ist die geplante CityBahn von Mainz über Wiesbaden bis nach Bad Schwalbach, die derzeit kontrovers diskutiert wird. Einerseits sei das Projekt kostenintensiv, andererseits aber auch nachhaltig, weil es die Chance bietet, „verstopfte Straßen in Richtung Wiesbaden und Mainz zu verhindern“.

Landrat Kilian wies zudem auf die Bürgerversammlung zur Biosphärenregion hin. „Darüber ist bisher noch sehr wenig bekannt“, sagte der Landrat. Mittels der Informationsveranstaltung soll der Bürgerschaft die Vor- und Nachteile erläutert werden. Der Breitbandausbau geht voran. Von Seiten des Kreises wurde der Vertrag mit der Telekom Deutschland schon unterzeichnet. Ab September geht es in nächsten Schritt daran, etwa 140 Kilometer Glasfaserkabel zu verlegen. Weiter ging Kilian auf die Debatte über die geplante Ultranet-Leitung im Idsteiner Land ein, die Wohnraumsituation im Kreis und die Integration von geflüchteten Menschen, „die dank der Unterstützung der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer auf einem sehr erfolgreichen Weg sind“.

Positive Signale gibt es vom Arbeitsmarkt, so der Landrat. Die Arbeitslosenquote sinkt und auch im Bereich der Unter-25-Jährigen erkenne er einen Trend. „Es gibt genug freie Ausbildungsstellen im Kreis, so dass jene Jugendliche, die noch ohne Lehrstelle sind, beste Chancen haben“, sagte Kilian, der auch auf die Hessenkasse einging, die die Schulden des Kreises in Höhe von 328,5 Millionen Euro übernimmt. Der damit gewonnene finanzielle Spielraum bedeute aber nicht, dass „wir jetzt das Füllhorn über dem Kreis ausschütten können“. Ein sensibler Umgang mit den vorhandenen Finanzmitteln ist für Kilian auch in den kommenden Jahren geboten.

Landrat Frank Kilian skizzierte zudem seine Vorhaben für die kommenden Monate. Im Mittelpunkt steht dabei für ihn: „Mehr Miteinander. Und vor allem: mehr miteinander möglich machen!“ Schwerpunkte seiner Arbeit werden die Bereiche Bildung, Sicherheit und Gesundheit sein. Hier will er gestaltend eingreifen. Kilian: „Wir sind im Bildungsbereich gut aufgestellt, denn wir wollen die guten Bildungschancen für die Menschen weiterhin gewährleisten.“ Um den Anforderungen einer sich schnell verändernden digitalen Welt gerecht zu werden, bedarf es jedoch gut ausgerüsteter Kindergärten und Schulen, weshalb der Landrat ein Medienkonzept erstellen lassen will. Auch sprach er sich für den Aufbau eines Wissensnetzwerkes mit den drei Hochschulen und den Ausbau der Schulsozialarbeit aus.

Sicherheit ist für den Landrat nicht nur in Verbindung mit sinkenden Kriminalitätsquoten zu sehen. Er will auch den Blick auf das Geschehen auf Schulhöfe nach Ende des Unterrichts lenken, sichere Schulwege garantieren sowie den Brandschutz auf hohem Niveau und einen sicheren ÖPNV in Zusammenarbeit mit der RTV gewährleisten. In diesem Zusammenhang dankte der Landrat den Polizeibeamten für die konstruktive Zusammenarbeit und den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren: „Sie sind immer für die Menschen im Kreis da!“ Sport für Kinder und Jugendliche ermöglichen, den Breitensport fördern und eine gesunde Ernährung ermöglichen, sind Schwerpunkte für den Bereich Gesundheit.

In der Begrüßung hatte der Vorsitzende des Kreistages Klaus-Peter Willsch betont, dass er sich für eine Neuausrichtung der Partnerschaftsbeziehungen des Kreises einsetzen will. So erinnerte er daran, dass eine Delegation aus dem ungarischen Komitat Borsod-Abáuj-Zemplén anlässlich der Eröffnung der Rheingauer Weinwoche in Wiesbaden im Kreis weilte. Zudem regte der Kreistagsvorsitzende einen neuen Wettbewerb an, der sich an Grundschüler richtet. Die sollen wieder „Volks- und Heimatlieder singen“. An dem Wettbewerb können die Jahrgangstufen 1 bis 4 teilnehmen. Im Vordergrund steht die Freude am Singen. Als Prämie lobten Willsch und Kilian Beträge für die Klassenkasse in Höhe von 250-, von 100- und von 50 Euro aus. Die Sieger-Klasse darf beim nächsten Jahresempfang des Kreises auftreten. Weitere Informationen gibt es per Mail unter harald.rubel@rheingau-taunus.de.

Landrat Kilian skizziert seine Schwerpunkte beim Jahresempfang des Rheingau-Taunus-Kreises.