Sporthalle der Theißtalschule in Niedernhausen wird als Notunterkunft für Flüchtende hergerichtet

Der Rheingau-Taunus-Kreis wird die Sporthalle an der Theißtalschule in Niedernhausen in den nächsten Tagen als Notunterkunft für Flüchtende herrichten. „Wir reagieren damit auf ein Schreiben des hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, in dem eine deutliche Erhöhung der Zuweisung von Flüchtenden aus der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes in die Städte und Landkreise bereits ab dem vierten Quartal 2022 angekündigt wurde“, so der Landrat. Die in dem Schreiben des Ministeriums genannten Zahlen kommen fast einer Verdoppelung der bisherigen Zuweisungszahlen gleich.

Kilian: „Der Kreis muss vorbereitet sein, um jetzt schnell und flexibel auf die neue Situation reagieren zu können.“ Die Plätze werden laut den Ausführungen des Landrates dringend benötigt, „um ausreichend Kapazitäten für die Unterbringung von zugewiesenen Personen aller Nationen vorhalten zu können.“ Die Sporthalle an der Theißtalschule verfügt über die notwendigen baulichen und technischen Voraussetzungen, um sehr kurzfristig als Notunterkunft hergerichtet werden zu können. Unter dem aufgrund der Zuweisungssituation aufgebauten Termindruck scheiden andere Alternativen für die Unterbringung von Geflüchteten aus.

In der Sporthalle in Geisenheim, die seit dem Frühjahr 2022 als Notunterkunft dient, sind derzeit rund 200 Personen untergebracht, womit die dortige Aufnahmekapazität annähernd ausgeschöpft ist. Zudem stehen einige vom Rheingau-Taunus-Kreis angemietete Unterkünfte aus unterschiedlichen Gründen – beispielsweise wegen notwendiger Umbaumaßnahmen und Ertüchtigungen – erst in einigen Monaten zur Verfügung. Die Notunterkunft in der Sporthalle der Theißtalschule wird als Ergänzung der Sporthalle in Geisenheim genutzt werden.

„Wir bitten um Verständnis, dass damit die Sporthalle dem Schul- und Vereinssport in Niedernhausen nicht mehr zur Verfügung stehen kann. Gemeinsam mit der Gemeinde Niedernhausen und der Theißtalschule werden wir Lösungen finden, um diese Einschränkungen so gering wie möglich zu halten“, so Frank Kilian, dem die zurückliegenden Sportunterrichtsausfälle infolge der Corona-Pandemie sehr wohl bewusst sind.
„Selbstverständlich werden wir im Rahmen der räumlichen Möglichkeiten freie Kapazitäten in der Autalhalle am Vormittag für den Schulsport bereit stellen“, kündigt Bürgermeister Joachim Reimann an. Und auch für den Vereinssport, der am Nachmittag in der Sporthalle der Theißtalschule stattfindet, werden Rheingau-Taunus-Kreis und Gemeinde gemeinsam an einer praktikablen Lösung arbeiten.

Zuletzt wurde auf Vorschlag von Theißtalschule und Gemeinde Niedernhausen auch die Möglichkeit intensiv geprüft, statt der Schulturnhalle die benachbarte Autalhalle als Notunterkunft für die geflüchteten Menschen zu nutzen. Begehungen durch den Brandschutz hatten aber zum Ergebnis, dass die Autalhalle aus verschiedenen Gründen wie Brandschutz, sanitäre Infrastruktur und Lagerkapazitäten nicht in der notwendigen Kürze der Zeit dafür vorbereitet werden kann. Hierin seien auch die Erfahrungswerte aus dem Betrieb der Geisenheimer Sporthalle eingeflossen, so der Landkreis.