Nicht alle auf einmal und nicht alles auf einmal

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Kreisentwicklung

Von langen Schlangen und dem Hamstern: Dringende Empfehlungen für das Einkaufsverhalten im Rheingau-Taunus-Kreis

Von langen Schlangen und dem Hamstern: Dringende Empfehlungen für das Einkaufsverhalten im Rheingau-Taunus-Kreis

Die von Bund und Ländern am Sonntag bekanntgegebenen Verschärfungen des Kontaktverbots und Schließungen von weiteren Läden und Betrieben in Zeiten von Corona werden von den Bürgerinnen und Bürgern im Rheingau-Taunus-Kreis akzeptiert, berichtet Landrat Frank Kilian am Dienstag. „Die Beschlüsse verlangen den meisten Bürgern erhebliche Einschränkungen ab“, so Kilian. Um die Corona-Pandemie einzudämmen, „gab es keinerlei Alternativen zu den Kontaktverboten und damit der Einschränkung des gesellschaftlichen Lebens auf ein Minimum.“ Von den Entscheidungen sind vor allem auch zahlreiche Selbstständige betroffen, die ihre Geschäfte, Restaurants und Betriebe schließen mussten oder denen Aufträge in ihren Firmen weggebrochen sind, so dass die Belegschaft in Kurzarbeit ist. „Viele trifft das sehr hart“, weiß der Landrat.

Frank Kilian verweist in diesem Zusammenhang auf die Entscheidungen vom vergangenen Freitag. Danach sind Gastronomiebetriebe geschlossen. Davon ausgenommen sind die Lieferung und Abholung mitnahmefähiger Speisen für den Verzehr zu Hause. Dienstleistungsbetriebe im Bereich der Körperpflege wie Friseure, Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo-Studios und ähnliche Betriebe wurden geschlossen, weil in diesem Bereich eine körperliche Nähe unabdingbar ist. Medizinisch notwendige Behandlungen bleiben weiter möglich.

Landrat Kilian würdigt aber auch die Leistungen von jenen, die ihre Geschäfte geöffnet halten, damit notwendige Lebensmittel und Güter erworben werden können. Er denkt dabei an Supermärkte, Bäckereien, Metzgereien, Apotheken und auch Arztpraxen, in denen Verkäuferinnen und Verkäufer oder Arzthelferinnen ihre Arbeit verrichteten. „Viele von ihnen haben Angst, sich anzustecken, und doch sind sie an der Kasse oder im Eingangsbereich der Praxen anzutreffen“, betont der Landrat und dankt diesen Mitmenschen für ihren Einsatz. Zugleich appelliert er an alle, sich an die dringenden Empfehlungen der Kreisverwaltung in Bezug auf das Einkaufsverhalten zu halten. „Wir können nicht alle auf einmal in die Läden und wir dürfen auch nicht alles in rauen Mengen kaufen. Hamsterkäufe sind keine Lösung, genauso wenig wie dichtgedrängte Schlangen vor Einkaufsmärkten oder an den Kassen“, sagt der Landrat.

Viele Geschäfte im Einzelhandel reagierten bereits in den vergangenen Tagen. Sie haben Wartebereiche an den Kassen mit Abstandshinweisen gekennzeichnet, lassen - in einzelnen Fällen - nur noch eine geringe Anzahl an Kundinnen und Kunden zur gleichen Zeit in ihren Markt und schützen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beispielsweise hinter Plexiglasscheiben oder durch andere wirksamen Schutzmaßnahmen, wie Handschuhe. „Unsere Einzelhändler handeln von sich aus. Sie werden kreativ und vor allem sind sie aktiv. Das Bewusstsein, dass wir gegenseitig für unsere Gesundheit verantwortlich sind, rückt immer weiter in den Mittelpunkt“, erklärt Kilian weiter und empfiehlt: „Übernehmen Sie diese Hinweise und halte Sie sich bitte daran.“

Die Kreisverwaltung gibt folgende Empfehlungen bezüglich des Einkaufverhaltens. Den Abstand zwischen Personen einhalten: mindestens 1,5 Meter. Das gilt für den Innenraum von Märkten genauso wie für etwaige Warteschlangen vor den Märkten. Dies trifft ebenfalls für die Mitarbeitenden zu. Die Anzahl der Personen, die sich zeitgleich in einem Markt aufhalten, sollte der Verkaufsfläche in einem angemessenen Rahmen angepasst sein. Als Orientierung kann mit maximal einem Kunden je angefangenen 20 Quadratmetern Verkaufsfläche gerechnet werden. Zudem sollen Waren generell nur noch in haushaltsüblichen Mengen ausgegeben werden.

Wie Landrat Frank Kilian weiter betont, finden sich auf der Homepage des Rheingau-Taunus-Kreises  zahlreiche weitergehende Informationen zur Corona-Krise. „Wir bemühen uns um Aktualität“, so der Landrat. Dort sind auch Informationen über das Corona-Virus sowie wichtige Verhaltens- und Hygieneregeln in verschiedenen Sprachen hinterlegt.