Landkreis zeigt sich sehr „Demografie-sensibel“

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Demografischer Wandel

Landrat Frank Kilian und Demografie-Dezernent Thomas Zarda stellten Eckdaten des Masterplan Demografischer Wandel 2030 vor.

Landrat Frank Kilian und Demografie-Dezernent Thomas Zarda stellten die wichtigsten Eckdaten des druckfrischen Masterplan Demografischer Wandel 2030 vor

Landrat Frank Kilian, der Dezernent für Demografie-Angelegenheiten, Thomas Zarda, Jana Schäfer und Uwe van den Busch von der Hessen-Agentur, sowie die Mitglieder der Arbeitsgruppe um die Demografie-Beauftragte der Kreisverwaltung Simone Witzel stellten der Öffentlichkeit am Dienstag die wichtigsten Eckdaten sowie einige Maßnahmen des aktuellen, fortgeschriebenen Masterplans „Demografischer Wandel 2030 für den Rheingau-Taunus-Kreis“ vor. Dabei unterstrichen Kilian wie Zarda die Bedeutung des 217 Seiten starken Werkes, das wiederum eine Fortschreibung des Masterplanes aus dem Jahre 2009 ist, und verwiesen auf sich rasch verändernde Rahmenbedingungen im Zuge der Aufnahme von Flüchtlingen in den Jahren 2015 und 2016 etwa. Denn die zunächst prognostizierten, rückläufigen Bevölkerungszahlen erwiesen sich durch die Zuwanderungen vor allem der Jahre 2015 und 2016 als Makulatur. „Die positiven Zahlen sind aktuell aber auch schon wieder aufgebraucht“, so umschreibt van den Busch die zukünftige Entwicklung.

So gehen die aktuellen Daten nunmehr von einem prognostizierten Bevölkerungsrückgang von 1,7 Prozent bis zum Jahr 2035 (gegenüber 2019) aus. Laut dieser Analyse schrumpfen in diesem Zeitraum die Bevölkerungszahlen mit minus 9,9 Prozent in Aarbergen und mit sogar minus 13,9 Prozent in Lorch am stärksten. Dagegen steigt die Einwohnerzahl in Hünstetten und Idstein.

Was bleibt ist jedoch von der einstigen Beschreibung der Lage bleibt, ist: „Die deutsche Gesellschaft wird älter und bunter!“ Und daraus resultieren die weiteren Rahmenbedingungen – auch für den Kreis: Es gilt den Zusammenhalt der Gesellschaft zu sichern und dies gerade auch mit Maßnahmen, die den älteren Mitmenschen garantieren, dass sie möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung „selbstgesteuert“ leben können. „Gleichzeitig sollen jungen Menschen in den Bereichen Bildung und Arbeitsplätze ausreichende Perspektiven eröffnet werden, damit sie unseren Landkreis nicht verlassen müssen, sondern hier wohnen bleiben“, so Zarda. Landrat Kilian ergänzt: „Nach der Flüchtlingswelle ist unsere Gesellschaft bunter geworden. Nun soll die Integration der zu uns geflüchteten Menschen – auch mit Blick auf den Fachkräftemangel auf dem Arbeitsmarkt – gelingen.“

Trotz der Dynamik unserer schnelllebigen Zeit – „die Rahmenbedingungen verändern sich aktuell durch den Zuzug von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine (O-Ton Uwe van den Busch) – zeigt der Masterplans Trends auf, auf die der Rheingau-Taunus-Kreis wie die 17 Städte und Gemeinden reagieren wollen und müssen. Denn eines ist klar: „Das Durchschnittsalter der Bevölkerung verändert sich!“ „Zudem stellt der Masterplan eine Vernetzung mit anderen Papieren, wie etwa der Wohnraum- und Mobilitätsstrategie des Kreises sowie den angestoßenen Projekten bei der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung dar“, so der Landrat.

Gar als „Demografie-sensiblen Landkreis“ stuft Simone Witzel den Rheingau-Taunus-Kreis und seine Kommunen ein und hebt damit den Lernprozess seit 2009, als der erste Masterplan Demografischer Wandel vorgelegt wurde, hervor. „Damals war es viel schwieriger, die Auswirkung des Demografischen Wandels zu vermitteln. Heute ist dies integraler Bestandteil kommunalen Handelns“, so Simone Witzel. Mittels Online- und Vor-Ort-Beteiligungen konnten Handlungsbedarfe identifiziert sowie eine Vielzahl an Vorschlägen zusammengetragen und bewertet werden, „wie das Leben im Rheingau-Taunus-Kreis insgesamt noch attraktiver werden kann“.

Witzel und Horst Stockem wiesen zudem auf die Umfrage unter jungen Menschen hin, die im Rahmen des Beteiligungsprozesses aufgefordert waren, darzustellen, wie sie sich den Rheingau-Taunus-Kreis im Jahr 2030 vorstellen. „Die Beteiligung war sehr gut, weil sich Klassen im Unterricht mit dem Thema intensiv auseinandersetzten“, so Stockem. „Es gab sehr viele und vor allem interessante Vorschläge“, so das Fazit.

„Der Demografische Wandel stellt für uns alle eine große Herausforderung dar. Wir können dabei aber auf unsere Erfahrungen und die in den vergangenen Jahren durchgeführten Maßnahmen und Aktivitäten zurückgreifen, die dazu beitragen, die Folgen des Demografischen Wandels abzufedern“, so der Landrat. Dadurch kommen die Verfasserinnen und Verfasser der Fortschreibung des Masterplans „Demografischer Wandel 2030 für den Rheingau-Taunus-Kreis“ zu der abschließenden Erkenntnis: „Im Rheingau-Taunus-Kreis ist auch eine aktive Bürgerschaft vorhanden, die sich durch die Teilnahme an Preisen und Wettbewerben für Projekte im Zusammenhang mit dem Demografischen Wandel einsetzt und sich aktiv in Vereinen einbringt.“ Gemeint ist damit etwa der Wettbewerb „Zukunft Dorfmitte“.

Die Fortschreibung des Masterplans „Demografischer Wandel 2030 für den Rheingau-Taunus-Kreis“ steht zum Download bereit: Masterplan „Demografischer Wandel 2030" (PDF).

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Landrat Frank Kilian, der Dezernent für Demografie-Angelegenheiten, Thomas Zarda, Jana Schäfer und Uwe van den Busch von der Hessen-Agentur, sowie die Mitglieder der Arbeitsgruppe um die Demografie-Beauftragte der Kreisverwaltung Simone Witzel stellten der Öffentlichkeit am Dienstag die wichtigsten Eckdaten sowie einige Maßnahmen des aktuellen Masterplans Demografischer Wandel 2030 für den Rheingau-Taunus-Kreis vor.

Die an der Entwicklung des Masterplans Demografischer Wandel 2030 beteiligten Personen stehen zusammen mit je einer Ausgabe des Masterplans in den Händen.

Landrat Frank Kilian, der Dezernent für Demografie-Angelegenheiten, Thomas Zarda, Jana Schäfer und Uwe van den Busch (Hessen-Agentur), sowie die AG um die Demografie-Beauftragte Simone Witzel stellten den Masterplan Demografischer Wandel 2030 vor.