Dr. Ehmke überreicht Landrat Kilian das neue Buch „Taunusflora“

|

Umwelt

Auf 520 Seiten werden 1.700 Pflanzenarten und Unterarten aus dem Taunus präsentiert und beschrieben

Auf 520 Seiten werden 1.700 Pflanzenarten und Unterarten aus dem Taunus präsentiert und beschrieben

Die „Hypericum montanum“ bevorzugt mäßig trockene, sonnenwarme, kalkreiche Standorte, weshalb es im Gebiet des Taunus‘ eher selten anzutreffen ist, aber doch in Orlen und im Wispertal entdeckt wurde. Das Berg-Johanniskraut, auch Berg-Hartheu genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Johanniskraut-Gewächse. Es wird im noch druckfrischen Buch „Taunusflora – Ergebnisse einer Kartierung im Vortaunus, Hohen Taunus und kammnahen Taunus“, herausgegeben von Rüdiger Wittig, Dr. Wolfgang Ehmke, Andreas König und Michael Uebeler, neben 1.706 Pflanzenarten und Unterarbeiten präsentiert und exakt beschrieben. Zahlreiche Fotos zeigen die wichtigsten Arten in ihrem Lebensraum.

Zwei Exemplare des neuen, überaus gewichtigen Nachschlagewerks mit seinen insgesamt 520 Seiten überreichte Dr. Wolfgang Ehmke, der als begeisterter Naturschützer, Gründer der Bürgerstiftung „Unser Land!“ Rheingau-Taunus, Buchautor und Mahner mit dem sympathischen Lächeln bekannt ist, nun Landrat Frank Kilian und der Leiterin des Fachdienstes Umwelt, Antje Schulz. Ehmke gab dabei gleich eine Anekdote zum Besten: „Vor fast genau 25 Jahren trafen sich in meinem Wohnzimmer sieben Botaniker, deren Anliegen es war, die große botanische Lücke im Taunus zu schließen.“ Für die vollständige Kartierung plante die „reine Männergesellschaft“ damals fünf Jahre ein und war dann doch über die Vielfalt der vorgefundenen Flora überrascht. Es folgte eine wahre Fleißarbeit.

So beschreiben die Wissenschaftler unter anderem die Garten-Gänsekresse (Arabis caucasica), die eigentlich aus dem mediterranen-asiatischen Hochgebirge stammt, in unserer Region häufig in Steingärten kultiviert ist. Doch auch an Böschungen und Mauern (z. B. an der Idsteiner Stadtmauer) ist das Vorkommen der „Kaukasischen Gänsekresse“, so ihr zweiter Namen, nachgewiesen. Rüdiger Witte spricht deshalb von einer „lokalen Einbürgerung“.

Als „ein beeindruckendes Nachschlagewerk über die Pflanzenwelt im Taunus“ würdigte Landrat Kilian das Buch, das von der Botanischen Vereinigung für Botanik und Naturschutz in Hessen veröffentlicht wurde. Kilian hob auch die akribische Arbeit der Wissenschaftler hervor. In Zeiten der Klimakrise erwächst daraus für die Gesellschaft der Auftrag, sich für den Schutz und Erhalt der Pflanzenwelt – gerade auch vor Ort – einzusetzen. Kilian dankte Ehmke für dessen vielfältigen Aktionen und Exkursion, bei denen er Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Wissenswertes über die Flora und Vegetation im Taunus vermittelt. „Dieses wichtige Nachschlagewerk gehört eigentlich in jede Schulbibliothek“, betonte Landrat Kilian abschließend.

Foto:
Dr. Wolfgang Ehmke überreicht Landrat Frank Kilian und der Leiterin des Fachdienstes Umwelt, Antje Schulz, zwei Exemplare des Buches „Taunusflora“.

Dr. Wolfgang Ehmke überreicht Landrat Frank Kilian und der Leiterin des Fachdienstes Umwelt, Antje Schulz, zwei Exemplare des Buches „Taunusflora“.